Gefrierschrank abtauen – so geht’s schnell und einfach
- spart Stromkosten
- erhöht die Lebensdauer des Geräts
- Zwischenlagerung von Lebensmitteln notwendig
- auch ideal zum reinigen
- Bei Gefrierschränken ohne Abtauautomatik empfiehlt sich das Abtauen rund zwei Mal pro Jahr. Der Zeitpunkt kann dann idealerweise auch direkt zum Reinigen des Gerätes genutzt werden.
- Das Abtauen senkt die Stromkosten und erhöht die Lebensdauer des Gefrierschranks.
- Während des Abtauens müssen die Lebensmittel vor dem Auftauen geschützt werden. Ein optimaler Zeitpunkt ist daher der Winter, wenn draußen Minusgrade vorherrschen.
Wozu den Gefrierschrank abtauen?
Bildet sich an den Wänden des Kühlschranks eine Eisschicht, sinkt die Kühlleistung. Das passiert unweigerlich, wenn durch das Öffnen der Tür warme Luft in das Gerät eindringt, sich an den Innenwänden absetzt und dort Kondenswasser bildet, das zu Eis erstarrt. Auch das Befüllen mit warmen Speisen oder feuchten Verpackungen befördert die Kondenswasserbildung – ebenso wie defekte Türdichtungen, die permanent für eine Zufuhr von Warmluft sorgen. Dies alles führt dazu, dass der Kühlschrank nicht mehr arbeitet, wie er soll.
Gleichzeitig mit der sinkenden Leistung steigt der Stromverbrauch an. Wird die Eisschicht irgendwann zu dick, kann unter Umständen die erforderliche Temperatur nicht mehr gehalten werden und die Lebensmittel drohen zu verderben. Nicht zuletzt ist außerdem die verkürzte Lebensdauer zu nennen: Arbeitet der Kompressor ständig auf Hochtouren, geht der Kühlschrank sicherlich schneller kaputt als ein gepflegter.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Die einfachste, aber auch langwierigste Möglichkeit, um den Gefrierschrank abzutauen, ist wohl das Ziehen des Netzsteckers. Wartest du daraufhin einige Stunden, schmilzt das Eis an den Wänden ganz automatisch.
Hast du allerdings eine Kühl-Gefrier-Kombi, bei der sich das Kühlfach und Gefrierfach nicht separat regulieren lassen, oder lagerst du die Lebensmittel im Freien zwischen, sollte es natürlich schneller gehen. Hier bieten sich einige Tipps an, die den Abtauprozess erheblich beschleunigen können.
Mit kochendem Wasser abtauen
Um das Antauen der Eisplatten soweit zu beschleunigen, dass man sie einfach vorsichtig abnehmen kann, bietet sich eine Schüssel mit kochendem Wasser an. Diese stellst du einfach in das Gerät und schließt die Tür. Nach rund einer halben Stunde sollte das Eis ausreichend geschmolzen sein.
Alternativ funktioniert auch eine Wärmflasche, die du einfach in das Eisfach legst. Auch deren Wärme sorgt schnell dafür, dass das Eis abtaut.
Der Ventilator – warme Raumluft nutzen
Als praktikabel erweist sich im Praxistest auch ein Ventilator, der vor das Gefrierfach gestellt wird. Die kalte Luft wird herausgeblasen und durch warme ersetzt. Die sorgt innerhalb kurzer Zeit dafür, dass sich die Eisplatten lösen und am Stück herausgenommen werden können.
Abtauen mit Salz
Weniger für die Wände, doch gut für den Boden geeignet ist Salz. Wenn du eine kleine Menge Salz auf die Eisschicht am Boden gibst, taut das Eis schnell an. Die Schicht entfernst du zügig und wischst gründlich nach, sodass sich keine Salzflecken auf dem Boden bilden können.
Der Föhn – hier ist Vorsicht geboten
Natürlich beschleunigt auch ein Föhn mit seiner heißen Luft den Abtauprozess. Das ist vor allem bei dickeren Eisschichten sehr hilfreich. Allerdings ist hier etwas Vorsicht geboten und du solltest einen Abstand von rund 30 cm einhalten, um nicht versehentlich Kunststoffteile im Eisfach zum Schmelzen zu bringen. Dringen Wassertropfen in den Föhn ein, wird es zudem schnell lebensgefährlich, sodass dieser allein schon aufgrund der eigenen Sicherheit wichtig ist.
Wie oft muss man den Gefrierschrank abtauen?
Experten empfehlen, den Gefrierschrank rund 1-2 Mal im Jahr abzutauen, spätestens jedoch, wenn die Eisschicht einen knappen Zentimeter dick ist. Gerade bei einer hohen Luftfeuchtigkeit im Raum kann es so passieren, dass es deutlich häufiger wichtig ist, das Gerät abzutauen und somit zu einer dauerhaft optimalen Leistungsfähigkeit beizutragen.
Wie lange dauert es?
Wenn du den Gefrierschrank einfach nur aussteckst und wartest, bis das Eis von allein geschmolzen ist, dann dauert der Abtauvorgang natürlich eine ganze Weile, d. h. je nach Eisdicke mehrere Stunden. Schneller geht das Abtauen mit Hilfsmitteln wie einem Topf mit heißem Wasser oder einem Föhn. So kannst du den Gefrierschrank binnen einer Stunde abtauen.
Das ist beim Abtauen zu beachten
Zunächst ziehst du natürlich den Stecker, damit der Gefrierschrank nicht bei geöffneter Tür nachkühlt. Auch sollte der Schrank leer sein, d. h. das Gefriergut lagerst du zwischen, sodass es in der Zwischenzeit nicht auftauen kann.
Wohin mit dem Gefriergut?
Damit die Lebensmittel während des Abtauens nicht verderben, braucht es ein Zwischenlager. Im Optimalfall hast du vor dem Vorgang schon einen Großteil der Tiefkühlware verzehrt, sodass nur wenig übrigbleibt. Naturgemäß eignet sich der Winter am besten für das Abtauen, denn dann kannst du die Lebensmittel bei Minusgraden einfach im Freien auf dem Balkon oder der Terrasse abstellen.
Eine Alternative ist eine Kühlbox oder -tasche, in der sich Lebensmittel ebenfalls einige Stunden vor dem Auftauen schützen lassen. Besonders zuverlässig sind hier natürlich elektrische Boxen, doch auch die klassischen Kühlakkus helfen zur Not.
Schließlich können auch die Nachbarn eine Anlaufstelle sein, um das eine oder andere Gefriergut für einige Stunden zu übernehmen.
Tauwasser auffangen
Natürlich entsteht beim Abtauen auch Tauwasser. Sind die Eisplatten dicker, kann das sogar eine ganze Menge sein, für die ein paar Lappen im Inneren des Gefrierschranks nicht mehr ausreichen. Hier empfiehlt es sich dann, eine Schüssel oder einen Eimer unterzustellen. Je nach Größe des Tiefkühlfaches eignet sich auch ein Backblech auf dem Boden des Schranks. So kann das Auslaufen von Tauwasser auf den Fußboden verhindert werden. Schließlich kann auch ein dickes Handtuch vor dem Gerät helfen.
Der ideale Zeitpunkt für die Reinigung
Ist der Gefrierschrank gerade eisfrei, bietet sich auch direkt eine gründliche Reinigung an. Dazu reicht ein sanftes Reinigungsmittel aus, ein paar Spritzer Essigessenz wirken Schimmel und der Bakterienbildung entgegen, sodass sich Geruch reduziert. Hast du alle Teile des Innern abgewischt, ist vor dem erneuten Anschalten der Stromzufuhr das sorgfältige Trockenreiben wichtig, damit sich nicht direkt eine neue Eisschicht bildet.
Tipps für einen eisfreien Gefrierschrank
- Der Gefrierschrank bleibt länger eisfrei, wenn du die Wände nach der Reinigung mit etwas Speiseöl einreibst. So setzt nicht so schnell eine Schicht an den Wänden fest.
- Füllst du viele neue Speisen auf einmal in das Fach, stelle das Gerät auf eine hohe Stufe, damit die Lebensmittel schneller runterkühlen.
- Auch das Einreiben mit Natron soll helfen, um die Bildung einer neuen Eisschicht hinauszuzögern.
- Je länger die Tür des Eisschranks offensteht, desto schneller bildet sich Kondenswasser und damit Eis. Öffne das Gefrierfach also stets nur kurz.
- Warme Speisen haben im Gefrierschrank nichts zu suchen. Kühle Lebensmittel erst ab, bevor du sie einfrierst. So bildet sich weniger Kondenswasser im Innern.
- Schließlich helfen auch Gefrierschränke mit Abtauautomatik oder sogenannte No-Frost-Geräte dabei, dass Eis gar nicht erst entsteht. Doch auch hier empfiehlt sich das gelegentliche Reinigen des Innenraums, um eine Geruchsbildung zu vermeiden.
Weiterführende Links
Falls du dir einen neuen Kühlschrank anschaffen willst, gibt es hier einen Test der Stiftung Warentest:
Du findest Lebensmittel beim Ausräumen, von denen du dir nicht sicher bist, ob sie noch haltbar sind? Dieses Video gibt einen Rat: